Römisches Museum Carnuntum -
für Kinder ein Erlebnis
Vor den Toren Wien´s, nur 40 km entfernt ist eine verborgene Römerstadt, die größten Teils noch unter der Erde liegt.
Illustration für die Kinderhomepage -
ein Ausschnitt
Sehr viele Schulklassen besuchen das große römische Freilichtmuseum, um zu erleben wie die Römer gelebt haben. Es wurden prachtvolle Gebäude und blühende Gärten nach römischen Vorbild rekonstruiert – meist mit Techniken, die auch schon vor 2000 Jahren bekannt waren.
Mit der kindergerechten gestalteten Homepage haben die Schüler einen Überblick auf die römische Kultur.
Inhalt
Römische Therme - ein Luxus
Die Therme war eine der großen Errungenschaften der römischen Zivilisation. In Rom selbst gab es in der späten Kaiserzeit (3. Jh. n.Ch.) rund 1000 Badeanstalten und hatten bis Sonnenuntergang offen. Der Eintritt in die Therme wurde niedrig gehalten, damit sich auch ärmere Bevölkerungsschichten ein tägliches Bad leisten konnten.
Kinder waren meist frei, jedoch mussten dafür die Frauen, mit denen sie ja ins Bad gingen, mehr bezahlen als Männer.
In vielen Thermen gab es einen eigenen Bereich für körperliche Ertüchtigung, die so genannte Palästra. Vor dem Sport rieb man sich mit Olivenöl ein, der Körper war – bis auf einen Lendenschurz bzw. einen Bikini für Frauen – unbekleidet.
Man liebte Ballspiele, Gymnastik und Ringen. War man richtig durchgeschwitzt und voll von Sand (die Palästra war mit Sand ausgelegt), so reinigte man sich mit Hilfe der Strigilis. Dabei handelte es sich um ein sichelförmiges Instrument aus Metall, mit dem man den Körper abschaben konnte (vgl. ‚striegeln’). Wenn man alle Badebereiche durchlaufen hatte, meist sogar mehrmals, rieb man sich erneut mit Öl ein, bevor man sich ankleidete und die Therme verließ.
römische legion
Carnuntum wurde im Jahr 6 n. Chr. durch den späteren Kaiser Tiberius als Feldlager gegründet. Der Stadtgründung ging also die Errichtung eines Legionslagers voraus, da hier in Carnuntum entlang der Limes-Grenze (Donau) die Grenzverteidigung sehr wichtig war.
Bewaffnung eines Legionärs
(Berufsoldat):
Schutzwaffen
dienten Helm und Panzer sowie ein großer (ziemlich schwerer!) Schild.
Angriffswaffen
verwendete der Legionär das Schwert (Gladius), einen Wurfspeer (Pilum) sowie einen Dolch (Pugio).
Den Legionären war es ein besonderes Anliegen, ihre Waffen und die Ausrüstung stets blitzblank zu putzen. Erstens wurde das von ihren Vorgesetzten sowieso verlangt, zweitens aber mussten sie Rüstung und Waffen selbst bezahlen.
Das befestigte Lager (Castra)
wurde für den Legionär oftmals zur Heimat für 20 bis 25 Jahre.
Da in der Antike ja grundsätzlich während der Wintermonate nicht gekämpft wurde, mussten die Truppen gelegentlich mehrere Monate im Winterlager (stativa) zubringen.
Das befestigte Sommerlager (aestiva)
musste auf Grund von Kampfeinsätzen oft verlassen werden. An den rasch wechselnden Kriegsschauplätzen wurden in aller Eile Marschlager errichtet.
DIE RÖMISCHE KÜCHE
Wissen über das Essen der Römer - Überlieferung von den antiken Toilette
Über die Ernährung der Römer wissen wir ziemlich gut Bescheid, hauptsächlich aus lateinischen Texten und von römischen Wandmalereien und Mosaiken. Die Archäologen (und jetzt halt dich fest!) untersuchen nicht nur die Speisereste aus antiken Müllgruben, sondern sogar die Exkremente aus antiken Latrinen (Toiletten)!
Dabei stellen sie immer wieder fest, dass die Ernährung des durchschnittlichen Römers eigentlich viel gesünder war, als es die des durchschnittlichen Mitteleuropäers heute ist. Denn man lebte in der Antike großteils vegetarisch, betrieb natürlich ausschließlich biologischen Anbau und konnte das Getreide nur sehr grob schroten (zerkleinern) – das ergab sozusagen Vollkorn.
Karies z.B. war in der Antike eine extrem seltene Krankheit, denn man kannte auch noch keine Zuckerrübe.
Die Leckereien wurden nur mit Honig gesüßt.
Nahrungsmittel
Obst war ein wichtiges Lebensmittel. Je nach Jahreszeit aßen die Römer Äpfel, Birnen, Pflaumen, Nüsse und Beeren – manches roh, manches getrocknet. Die Auswahl an Gemüse war noch sehr gering, man kannte Zwiebeln, Knoblauch und Steckrüben. An Getreide gab es Dinkel, Gerste, Hirse, Roggen und Saatweizen. Auf Oliven und Olivenöl konnten die Römer nicht verzichten, beides wurde in Carnuntum importiert.
Fleisch war für die einfachen Leute Luxus. Am häufigsten wurden Schwein und Rind verzehrt. Aber auch Ziege und Schaf, Geflügel, Wild sowie Schnecken und Fisch konnten in Carnuntum nachgewiesen werden.
Ein wichtiges Nahrungsmittel war das Fladenbrot. Wie das auf dem Herd zubereitet wurde, kannst du beim alljährlich stattfindenden Römerfest in Carnuntum beobachten!
GETRÄNKE
Wein war das wichtigste Getränk der Römer. Allerdings wurde er kaum pur getrunken, sondern stets mit Wasser verdünnt. Obwohl Carnuntum damals bereits selbst Weinbauregion war, wurden Südweine importiert. Man trank in Carnuntum damals auch pannonisches Bier – eine regionale Spezialität aus Gerste und Hirse. Für Kinder gab es neben Milch auch diverse Fruchtsäfte wie etwa Traubensaft zu trinken.
KOCHEN
Die Speisen wurden in der Küche auf dem offenen Feuer gekocht, gebraten oder gegrillt. Der Herd war ein gemauerter Sockel aus Ziegeln oder Steinplatten. Meist besaß er einen Rauchabzug und am Boden eine bogenförmige Vertiefung für das Brennholz.
Das Kochgeschirr aus Metall und Ton wurde auf der Herdoberseite direkt in die Öffnung oder auf Roste aus Ton oder Eisen gestellt. Mittels eines Dreifußes konnte man das Kochgut etwas erhöht über die Herdöffnung stellen, sodass die Speise langsam vor sich hinköchelte. Das Essen konnte auch in einem Kessel gekocht werden, der an einem Haken über dem Feuer hing. Für Braten oder Fisch verwendete man auch Spieße.
GESCHIRR
Zu einem durchschnittlichen Haushalt gehörten verschieden große Teller, einige Schüsseln, Töpfe und Krüge, Backpfannen, Reibschalen, Siebe und allerhand Vorratsgefäße, alles aus Ton. Das Tafelgeschirr der reichen Römer war allerdings aus besonders feinwandigem Ton. Man verwendete Terra Sigillata – ein hochwertiges Geschirr mit matt glänzendem Firnisüberzug, das durch seine leuchtend rote Farbe auffällt. Manche Gefäße waren sogar mit aufwändigen Bildmotiven verziert.
MULSUM - der heutige Glühwein
Mulsum war eine römische Weinzubereitung mit Honig. Mulsum galt den antiken Römern als appetitanregend, verdauungsfördernd, nahrhaft und lebensverlängernd. Letzteres dadurch, dass die Zahnlosen Brot im Mulsum einweichten.
1 L Weißwein
Honig
Etwas Pfeffer
Nelken, gemahlener Zimt nach Bedarf
weitere Information zum römischen Freilichtmuseum Carnuntum